2016-02_Dr. Liesbeth Hofstätter

05.09.2016

Dr. Liesbeth Hofstätter,Fachärztin für Innere Medizin und Oberärztin auf der Abteilung für Innere Medizin im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck zu Gast beim Redlhamer Wirtschaftstalk

Redlham, 5. September 2016, 16:00 Uhr

Zu einem „Wirtschaftstalk" der besonderen Art war am 05. September Frau Dr. Liesbeth Hofstätter zu Gast. Frau Dr. Hofstätter ist in Redlham Wahlärztin für Innere Medizin. Immer dienstags ordiniert sie im Gesundheitszentrum.

Weiters ist sie Fachärztin für Innere Medizin und Oberärztin auf der Abteilung für Innere Medizin im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck.

„Als Kind wollte ich eigentlich Tierärztin werden, aber im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass die Humanmedizin meine Berufung ist", erzählt Dr. Hofstätter.

Die sportlich ambitionierte Medizinerin hat das Sportgymnasium besucht und dadurch auch ein besonderes Körpergefühl und ein Interesse für den menschlichen Körper im Allgemeinen entwickelt. 

 

Ausbildung

Das Studium für Allgemeinmedizin absolvierte Liesbeth Hofstätter in Innsbruck. Die Turnusausbildung erfolgte dann in Wien und in Vöcklabruck. Somit hat sie auch die Qualifikation als praktische Ärztin.

2006 hat sie die Facharztausbildung für Interne Medizin begonnen und mit 2010 beendet. Danach absolvierte sie für 2 Jahre das Additivfach für Gastroenterologie und Hepatologie.

„Ich beschäftige mich im Krankenhaus Vöcklabruck seit vielen Jahren intensiv mitRheumapatienten und kann nun eine zusätzliche 2-jährige Ausbildung für Rheumatologie beginnen um mein Wissen zu intensivieren", gibt die Ärztin Einblick in ihr Fachgebiet und ihre Zukunftspläne.

 

Großes Einsatzgebiet 

Die Innere Medizin befasst sich mit der Vorbeugung, Diagnostik, Behandlung sowie Rehabilitation und Nachsorge von Gesundheitsstörungen und Krankheiten der inneren Organe: Herz und Kreislauf (Kardiologie); Magen, Darm, Verdauung, Leber (Gastroenterologie und Hepatologie); Nieren (Nephrologie); Blut und blutbildende Organe (Hämatologie); Atmungsorgane (Pneumologie); Stütz- und Bindegewebe (Rheumatologie); Tumore und Krebserkrankungen (Onkologie); Stoffwechselstörungen (zB Diabetes).

 

Ordination in Redlham

Dienstags von 16:30 bis 19:30 Uhr arbeitet die Wahlärztin in der Ordination in Redlham. Einen Termin bekommt man in der Regel innerhalb von 1 bis max. 2 Monaten.„Wesentlicher Unterschied und Vorteil zur Krankenhausarbeit ist, dass ich mir für jeden Patienten so viel Zeit einplanen kann, wie ich für eine umfangreiche Anamnese und Befundung brauche. Oftmals haben körperliche Beschwerden psychische Ursachen. In der Ordination hab ich mehr Zeit für Gespräche", sagt Dr. Hofstätter.

Die Praxis ist sehr gut ausgestattet und viele Untersuchungen können direkt durchgeführt werden (Herz-, Bauch-, Gelenks- und Gefäßultraschall, 24h Blutdruckmessungen, EKG, Fahrradbelastung …). Das Gesundheitszentrum in Redlham mit den verschiedenen Ärzten und den medizinischen Fachkräften bietet natürlich auch Synergieeffekte (Massage, Physiotherapie, …). Wichtig ist darüber hinaus eine gute Vernetzung mit anderen Spezialisten in der Region (zB Labor, Akupunktur).

  

Das Gesundheitssystem 

Dass es eine Zweiklassenmedizin gibt und die Gesundheitsakte „Elga" nicht datensicher ist, streitet Dr. Hofstätter nicht ab. Aber um das österreichische Gesundheitssystem ist es trotz allem sehr gut bestellt, ist sie überzeugt. Ökonomisches Denken ist wichtig. Prozesse sind immer wieder zu hinterfragen und können Änderungen in der medizinischen Versorgung mit sich bringen, an die sich die Bevölkerung erst gewöhnen muss.

Die Errichtung von Kompetenzzentren ist bestimmt wirtschaftlich und effizient. Aber wenn dadurch Abteilungen in Krankenhäuser aufgelassen oder zusammengelegt werden, muss das auch gut mit den niedergelassenen Ärzten abgestimmt sein.

Ein Defizit sieht Dr. Hofstätter bei der Versorgung für ältere Menschen außerhalb von Heimen und betreuten Einrichtungen. Diese brauchen spezialisierte Ärzte und Fachkräfte, neue Beschäftigungs- und Betreuungsformen. Viele vereinsamen zu Hause, es fehlt an sozialen Kontakten und menschlichen Berührungen.

  

Geben Sie Zivilisationskrankenheiten keine Chance!

Zum Abschluss hat Dr. Hofstätter noch etliche Gesundheitstipps für die Redlhamer, damit wir unsere Gesundheit so lange wie möglich erhalten und um Zivilisationskrankheiten vorzubeugen. „Neben Ernährung und Sport sind für unsere Gesundheit auch ein gutes soziales Umfeld und funktionierende Beziehungen eminent wichtig", ist die Medizinerin überzeugt. Gerade in Zeiten wo stressbedingte Erkrankungen, Depressionen und Burnout stark ansteigen, sind Freunde, Familie und eine erfüllende Beschäftigung von großer Bedeutung.

Eine ausgewogene Ernährung soll aus regionalen und saisonalen biologischen Produkten bestehen. Konservierungsstoffe sollen vermieden werden (keine Fertiggerichte) und zur Vitaminzufuhr ist Gemüse besser als Obst. Fruchtzucker, der in Obst und vor allem als Konservierungsstoff vorkommt, fördert das Bauchfett und dieses wiederrum ist ein Risikofaktor für Herz- Kreislauferkrankungen.

Wer zu Übergewicht neigt, sollte eine kohlenhydratfreie Abendmahlzeit zu sich nehmen. Nichtrauchen und ein moderater Alkoholkonsum ist ratsam.

Sport soll sowohl für den Muskelaufbau als auch für die Ausdauer betrieben werden.

Auch in der Präventivmedizin wird schon vieles angeboten, aber auch altbewährte Hausmittel und Kräuter dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Und wer dann noch auf seinen Körper und seinen Hausverstand hört und achtsam mit sich selber umgeht, der lebt ein gesundes und zufriedenes Leben.